Besonders „Zimt“ mögen viele Menschen in der kalten Jahreszeit gerne als Gewürz im Tee, in Plätzchen oder Soucen und zum Verfeinern von Speisen.

Es gibt unterschiedliche Zimtarten. Man findet verschiedene im Handel befindliche Gewürzrinden, welche von mehreren Zimtsträuchern aus der Familie der Lauraceae (Familie der Lorbeergewächse) gewonnen werden.

In Deutschland gilt der Ceylon-Zimt mit seinem süsslichen, freurigen-brennenden Geschmack als feinste Sorte. Er wächst in Sri Lanka und wird dort auch kultuviert, andere Anbaugebiete sind Java, Sumatra und Südamerika. 

Im Handel ist hauptsächlich der Padang-Zimt mit seinem etwas süsslicheren und weniger feurigem Geschmack.

Die verschiedenen Zimt-Sorten haben ähnliche Wirkung, sind zum Teil austauschbar.

Welche Geheimnisse sich hinter dem wohlbekannten Gewürz verstecken, lest Ihr hier:

WIRKUNG DES ZIMT

So wirkt er als Heilpflanze: Appetitanregend, Magenstärkend, „stopfend“.

Er ist ein altes und wirksames Mittel gegen Verdauungsschwäche, Magenschwäche mit zu geringer Säure- und Saftbildung (subacide Gastritis) und Durchfall.

Bei der chinesischen Zimtrinde wird im Gegensatz zur Ceylon-Zimtrinde der Kork und die primäre Rinde NICHT entfernt. Diese Zimtbäume werden in China heute vor allem in den südlichen Provinzen angebaut.

ZIMT ALS ARZNEI

Die chinesische Zimtrinde (Cinnamomi cassii cortex) als Arznei – Droge ist ungeschält und enthält daher Cumarine, die sich in den äußeren Korkschichten befinden.

Der chinesische Zimt wirkt:

  • antibakteriell
  • fungistatisch (Pilzwachstum hemmend)
  • Förderung der Magensaftsekrektion*
  • Förderung der Speichelsekretion*
  • antidiabetisch (experimentell und klinisch nachgewiesen)

*Das ätherische Öl der Zimtrinde reizt die Magenschleimhaut, es kommt zu einer vermehrten Durchblutung, wodurch der Magensaft und die Speichelproduktion angeregt wird.

ANWENDUNGSBEREICH IN DER PFLANZENHEILKUNDE

 Es wird eingesetzt bei folgenden westlichen/klinischen Indikationen:

Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, krampfartige Beschwerden im Magen – Darm – Bereich, bei Völlegefühl und zur Verbesserung des Glucosestoffwechsels und Senkung des Blutzuckerspiegels.

ANWENDUNGSBEREICH IN DER TCM

 Zimt eignet sich zur Bewegung des Blutes, zur Schmerzstillung, zur Zerstreuung und Beseitigung von krankhaften Kälte-Zuständen im Abdominalbereich (im Bereich des Bauches) mit Durchfall, oder Erbrechen. Es stützt das Nieren-Yang und hilft somit bei Frieren, kalten Händen und Füßen, Harnträufeln, Impotenz und ist bei rheumatioden Schmerzen einzusetzen.

KONTRAINDIKATIONEN

 Eine Gegenanzeige (Kontraindikation) für Zimt als Arznei ist neben Überimpfindlichkeiten gegen das Gewürz selbst auch die Schwangerschaft – dort sollte es nur mit Vorsicht angewendet werden.

  • DER ZIMT IN DER TRADITONELLEN CHINESISCHEN DIÄTETIK

GESCHMACKSRICHTUNGEN

 Zimt ist ein Gewürz, das nach der chinesischen Medizin die Geschmacksrichtung „süß, scharf“ und auf unseren Körper „heiß“ wirkt.

Das bedeutet, der süße Geschmack wirkt stärkend auf MilzPankreas und Magen – das „Erd-Element“, unsere „Mitte“. Der scharfe Geschmack wirkt „bewegend“.

Der süße Geschmack

 Süß essen die Meisten gerne. Kinder mögen es gerne „süß“.  Diese Geschmacksrichtung wirkt aufbauend, stärkend. Auf die „Mitte“ – unseren Verdauungsapparat. Durch die Stärkung der MilzPankreas und des Magens wird vermehrt „Chi“ aufgebaut, das „Blut“ kann gebildet werden.

(Hier ist das „süß“ des Gewürzes gemeint – nicht das „süß“ von Zucker und Süßigkeiten)

Der scharfe Geschmack

 Scharf regt die Lunge an – scharf fördert die #Abwehr. Nicht umsonst isst man im Winter gerne „scharf“- es #wärmt das Innere, der Körper reagiert auf den scharfen Geschmack als „Angriff auf die Schleimhäute“ und kurbelt die Abwehr an. Umso schärfer, umso mehr Reaktionen der Schleimhäute im Körper – die Augen Tränen, die Nase läuft, man atmet Tief durch (Bspw. Chili).

Das „Scharf“ im Zimt ist weniger stark wie das der Chili-Schote – hat daher eine mildere Wirkungsweise und hat eher eine #bewegende Kompenente. Es bewegt das Blut, Blutstau wird dynamisiert.

Die „heiße“ Wirkung

Die Wirkung von Zimt auf den Körper ist von der Temperatur her „heiß“. Das heißt nicht, dass man Zimt heiß essen sollte – nein. Es bedeutet, dass man nach dem Verzehr von #Zimt auf den Körper eine „#erhitzende“ Wirkung hat. So wie man nach der Verzehr der #Pfefferminze eine „#kühlende, erfrischende“ Wirkung auf den Körper hat. Daher hat man vor allem an kalten Tagen und im Winter lust auf das heilwirkende Gewürz Zimt – es steigert das „Yang“ im Körper.

Text:  HP Sonja Hinnen

Quellen: Leitfaden Phytotherapie 4. Auflage,

Leitfaden Chinesische Medizin, 6. Auflage, Chinesische Diätetik, Grundlagen und praktische Anwendung, 3. Auflage, Dr. med. E. Schneider, Nutze die Heilkraft unserer Nahrung.